23.06.00 - 26.06.00 Calberlah - Frankfurt - Vancouver - Qualicum Beach/Vancouver Island
Nach einer 24stündigen Reise von Haus zu Haus sehr müde angekommen. Drei
Tage brauchten wir, um die Motorräder wieder einsatzbereit zu machen (neue Reifen, neue Batterie, kleine Reparaturen)
27.06.00 Qualicum Beach - Cambell River
Über Courtenay zur Mt. Washington Ski Area, über kleine Straßen nach
Campell River. Da es über 30 Grad Celsius waren, schon um 4 p.m. auf dem
Elkfalls Campground im Schatten gelegen und das Zelt aufgebaut.
28.06.00 Gold River - Tahsis
Die #28 nach Gold River. Die Stadt ist nicht mehr so voll wie vor drei
Jahren. Die große Pulp Mill ist geschlossen und viele Arbeiter sind
weggezogen. Nach Tahsis führt die #28 als Schotterstrasse. Nach 20 km
abgebogen zum Cougar Creek. Auf dem Weg dahin ist ein Kliff, von dem man
einen herrlichen Blick über den Pazific auf mehrere vorgelagerte Inseln
hat. Die Cougar Creek R. A. (Recreation Area) ist ein klasse Platz zum
Übernachten, direkt am Ozean, aber trotzdem geschützt. Da es noch sehr
früh war, wieder zurück zur #28 Richtung Tahsis. Auf der Conuma River R.A.
übernachtet. Das erste Mal ganz allein auf einem Platz und das im Zelt. 40
km rundum nur Busch. Ein komisches Gefühl.
29.06.00 Tahsis
Eine Holzarbeiter-Stadt die vor ein paar Jahren noch 3000 Einwohner hatte.
Nun noch 700. An vielen Häusern for sale-Schilder. Als wir uns gerade den
Bauch mit Salmonberries vollschlugen kamen Alisa und Martin vorbei. Wir
kamen ins Gespräch und sind dann zu ihrem Haus gefahren. Die beiden sind
Höhlenkletterer und so sind wir mit ihnen zu den Corral-Caves gefahren.
Wir in voller Montur, sprich Lederhose und -jacke, Motorradstiefel. Es war
eine ganz neue Erfahrung, mit Leuten die Ahnung haben, in einer Höhle
herumzuklettern. Als wir nach zwei Stunden wieder das Tageslicht
erblickten, waren wir schweißgebadet, aber glücklich. Danach gabs dann
eine Einladung zum Duschen und Schlafen.
30.06.00 Gold River - Muchalat Lake
Tahsis liegt am Ende einer Einbahnstraße. Also 70 km Schotterstraße zurück
nach Gold River. Als wir an der Conuma R.A. vorbeikamen, sahen wir, daß
ein Bär unseren Müll aus der Mülltonne geholt hatte. Nur gut, daß der
nicht da war, als wir da waren. Zum Muchalat Lake zum Angeln gefahren.
01.07.00 Vernon Lake - Woss Lake
Morgens regnete es wie blöd bis 12.30 Uhr. Über Vernon Lake (total
überfüllt, da Wochenende) zu Woss Lake. Die R.A. ist nicht die schönste,
aber naja. Dennis kennengelernt. Drei Flaschen sehr guten kanadischen
Weins zusammen getrunken. Einladung zum Bootfahren und Angeln bekommen.
02.07.00 Woss
Fünf Stunden auf dem Wasser verbracht und nur ungenießbare Fische
gefangen. Aber der Blick vom See aus auf die umliegenden Berge war klasse.
Hinter Woss gleich wieder auf einen Feldweg abgebogen, weil wir Alisa und
Martin wiedersehen wollten, die dort mit anderen Höhlenkletterern waren.
Alisa war unterwegs, Martin haben wir fünf Minuten gesehen, dann war er
auch weg. Die anderen Kletterer haben uns aber herzlich aufgenommen und
abends am Lagerfeuer haben wir eine Menge über ihr Hobby erfahren.
03.07.00 Zeballos Junction - Bonanza Lake
An der Junction drei Anläufe gebraucht um die richtige Forststraße zu
erwischen. Die Karten sind öfters etwas ungenau. Am Südende vom Bonanza
Lake war Mittagspause. Traumhafter Blick, schönes Wetter und das alles
für uns allein. Am Nordende vom 12 km langen See standen drei Auflieger.
Joe mit Familie. Eingeladen worden zum Essen, Trinken und Angeln.
04.07.00 Ida Lake - Telegraph Cove - Port McNeill - Marble River
Ida Lake ist klein und niedlich. Telegraph Cove gab uns den
Touristenschock. Es wird gebaut wie verrückt und voll ist es sowieso.
Schnell weg. In Port McNeill Essen gegangen - hervorragend und viel,
endlich mal nicht Spaghetti oder Dosenfutter.
Auf der Marble River R.A. übernachtet.
05.07.00 Port Alice - Alice Lake
In Port Alice mit allem Nötigen eingedeckt und wieder in den Busch
gefahren. Devil´s Bath und die Eternal Fountain angesehen. Peach Camp R.A.
war nicht so schön und daher Alice Lake Camp R.A. gesucht. Natürlich die
richtige Abzweigung verpaßt und in die Berge gefahren, auf einer Straße,
die den Namen nicht verdient. Für Straßenmotorräder ganz furchtbar. 6 km
lang. Dann zurück und doch noch den richtigen Forstweg und die R.A. gefunden.
06.07.00 Port Hardy
Vom herrlichen Seepanorama verabschiedet. Zum Rupert Inlet gefahren und
dann wieder zum Marble River. Den Trail glaufen und geangelt. Über Highway
19 nach Port Hardy zum Quatse River Campground.
07.07.00 Holberg - Cape Scott
Beheizte Waschräume sind was feines und wir haben sie ausgiebig genutzt.
Richtung Cape Scott. Die Schotterstraße ist grauenhaft. Manchmal konnte
ich nur 20 km/h fahren, weil der Schotter so klein und rund war. San Josef
Campsite ist wunderschön, aber mückenverseucht. San Josef Heritage Park
ist so seltsam wie sein Besitzer, aber nett. Er hat wilde Forellen und
Raben als Haustiere. Bezahlen kann man, soviel man möchte. Wenn nicht, ist auch gut.
08.07.00 Raft Cove - Winter Harbour
Palmerton R.A., am Ozean. Felsküste, traumhaft schön. Wir sind auf den
Felsen rumgeklettert und haben gefaulenzt. Dann nach Winter Harbour auf
den Kwaksistah Centennial Par Campground. Nach dem Zeltaufbauen in die
"Stadt" gefahren. Im Winter leben dort acht Leute, davon haben wir 25 %
kennengelernt. Von Jim eingeladen worden zum Bootfahren auf dem Ozean.
09.07.00 Koprino Bay
Mit Jim und Jim im kleinen Alu-Boot zwei Stunden auf dem Meer
rumgeschippert. Ein irres Gefühl, in den großen Wellen mit einem kleinen
Boot zu sein (Wellen höher als das Boot). Grand Bay (wunderschöne
Sandbucht) besichtigt.
Anschließend zur Koprino Bay R.A. gefahren. Spätnachmittag dort
angekommen. Alle Plätze waren belegt und die nächste R.A. war 50 km über
schlechten Schotter entfernt. Das hätte ich an dem Tag nicht mehr
geschafft. Dann kam Kay und zeigt uns einen versteckten Rasenplatz und
dann kamen Barb und Mike und luden uns in ihren Gäste-Wohnwagen ein.
Kanadier sind wirklich nette Leute. Bis morgens um halb zwei haben wir uns
mit ihnen die Nase begossen.
10.07.00 Port Hardy
Lange geschlafen wegen Wein und spät ins Bett. Selbstgemachte Lachscreme
und frische Muffins zum Frühstück von Kay geschenkt bekommen.
Auf dem Weg nach Holberg mußten wir die Regenkombis anziehen. Aber
Vorteile hatte der Nieselregen auch, denn nass ließ sich die
Schotterstraße besser fahren als trocken. In Port Hardy hörte der Regen
auf. Ich wollte B+B übernachten, weil es der letzte Abend vor der
Fährfahrt war. Aber es gab kein B+B mehr unter 100 Can$. Auf den Schreck
erstmal zum Waschsalon und dann zum Einkaufen. Dabei Joe und seine Frau
(eine Woche zuvor, Bonanza Lake) getroffen. Einladung zum Essen, Hot Tub
und Schlafen bekommen.
11. 07.00 Discovery Passage
9.30Uhr Abfahrt. Die Fähre schaukelte mächtig. Mir wurde etwas anders im
Bauch, aber nach einer Kanne Tee und einer Tüte Keksen gings mir wieder
gut. Dann konnten wir an einer Maschinenraumführung teilnehmen.
Superinteressant. Danach gings auf die Brücke. Der Kapitän war ein sehr
netter Mensch und sein Stellvertreter ist Biker. Vor lauter Erzählen haben
wir fast die Zeit zum Abendessen verpasst. Um 19.30 Uhr waren wir in Bella
Bella. Dort sind wir umgestiegen auf ein Indianer-Kanu und sind nach
Shearwater gepaddelt. Unser Guide hat uns mit Indianergeschichten und
-gesang dabei unterhalten. Spitzenmäßig. Um 22.30 Uhr waren wir wieder auf unserer Fähre.
12.07.00 Bella Coola - Tweedsmuir Park - Heckman Pass - Nimpo Lake
Schlecht geschlafen, 6.30 Uhr Ankunft in Bella Coola. An die Clayton Falls
zum Frühstücken. Hagensborg angesehen und am Fisheries Pool im Tweedsmuir
Park geangelt. Dann der Heckman Pass. 18 % Steigung, Schotterstraße. Eine
supertolle Straße die bei trockenem Wetter prima zu fahren ist. Hinterher
kam eine endlose Strecke über eine Hochebene. Wir mußten aufpassen, daß
wir nicht einschlafen. Über Anahim Lake zum Nimpo Lake.
13.07.00 Bullstick Lake
Bis um 10 Uhr hats geregnet. Rumgetrödelt bis das Zelt trocken war und
ganz langsam zum Bullstick Lake gefahren. Als wir dort ankamen fing es an
zu Nieseln und wir haben uns bei Helga und Thomas untergestellt. Ein
bischen Kanu fahren, angeln, mit dem Hund spielen und es war schon wieder Schlafenszeit.
14.07.00 Tatla Lake - Pyper Lake
Die Nacht war saukalt - wir waren über 1100 m hoch.
Mehrere kleine Seen angeschaut und in Tatla Lake Vorräte aufgefrischt.
Dabei hat uns eine ältere Lady zum Lunch eingeladen. Weiter zum Pyper
Lake. Das Wetter sah nicht gut aus, eine Regenwand zog hoch. Ein VW-Camper
kam noch auf den Platz. Mit den Leuten gesprochen, eine große Plane
gespannt und einen netten Abend verbracht.
15.07.00 Puntzi Lake - Hanceville - McIntyre Lake
Spät weggekommen, weil zuviel gequatscht. Der Puntzi Lake ist schön, aber
touristisch sehr erschlossen, über Bull Lake zum Aussichtspunkt hinter
Hancevill. Grandios. Dann versuchten wir über eine kleine Forststraße zum
Raven Lake zu kommen. 20 km später waren wir wieder am Highway und mit den
Nerven runter. Die Straße war so schlecht und wir waren uns auch nicht
sicher, ob wir die richtige Straße erwischt hatten, so daß wir umgedreht haben.
Auf der McIntyre R.A. übernachtet.
16.07.00 Williams Lake - Horsefly Lake
In Williams Lake einkaufen gegangen und da es so warm war zwei Liter Eis
gegessen. Über Horsefly zum Horsefly Lake.
Dort gebadet und ausgiebig gefaulenzt. Vom Camphost haben wir drei Fische
(zwei Kokanee´s und eine Forelle) geschenkt bekommen. Die waren lecker.
17.07.00 Horsefly - Crooked Lake
Zurück nach Horsefly und getankt. Auf der anderen Seite vom See die
Horsefly River Falls angesehen. Weiter zum Crooked Lake gefahren. Ich habe
in der Sonne gelegen und Manfred hatte Angelglück. 12 Forellen, davon drei
zurück ins Wasser, weil sie zu klein waren.
18.07.00 Seen-Tag
Mitten in der Nacht hörten wir undefinierbares Getrappel. Vor Schreck
standen die Haare hoch. Als wir endlich nachsahen - Gelächter. Wir sahen
nämlich eine Pferdeherde. Ein toller Anblick im Dunkeln.
Zum Frühstück gabs immer noch Fisch von gestern. Boscar Lake, Bosk Lake,
Hendrix Lake, Paddy Lake, Christmas Lake, Succour Lake. Alle für sich
schön, aber nichts für uns. Auf dem Provincial Campground Canim Beach am
Canim Lake übernachtet.
19.07.00 100 Mile House - Little Fort - Sunpeak - Niskonlith Lake
Beim Frühstück beschlossen wir den Busch zu verlassen und zum Iceflields
Parkway zu fahren. Ein Riesenumweg, aber wir sind zum Moppedfahren da. Von
100 Mile House über Nebenstaßen zum Bridge Lake. Dann geht eine tolle
Strasse ca. 20 km bergab mit tollem Ausblick nach Little Fort. Hinter
Barriere abgebogen und das Louis Creek Valley runtergefahren. Über Sunpeak
Village gestolpert. Auf unseren Karten (8 Jahre alt) gab es den
Touristenort noch nicht. Nun sieht es da aus wie in den Alpen an den
schlimmsten Stellen. Mit vielen Umwegen und Abstechern zum Niskonlith Lake.
20.07.00 Salmon Arm - Revelstoke - Mica Dam
Highway 1 - viel Verkehr, echt ätzend. In Revelstoke getankt, Sonnenbrille
verloren und eine 150 km Sackgasse in Angriff genommen. Und alles an einem
aufgestauten See lang. Nach 50 km kan Regen und Donner. Eine halbe Stunde
Rast gemacht und das Unwetter war an uns vorbeigezogen. Die letzten 100 km
zum Mica Damm hoch. Dann kam der nächste See. Ein toller Anblick.
Angelglück hatten wir auch noch und so blieben wir auf der Potlatch R.A. Traumhaft schön.
21.07.00 Revelstoke - Canyon Hot Springs
Morgens noch eine große Forelle geangelt, die es dann als zweites
Frühstück gab. Von einem netten, jungen Mann ein Kanu geliehen bekommen
und damit zwei Stunden rumgepaddelt. Mit einem kleinen Boot auf einem
riesigen See und ringsum Gebirge - da fehlen die Worte.
Über Revelstoke nach Canyon Hot Springs. Heißer Badeabend.
22.07.00 Golden - Columbia Wetlands - Radium Hot Springs
Bademorgen. Über Rogers Pass, Golden auf die # 95 an den wunderschönen
Columbia Wetlands (Wasser-Sumpflandschaft) vorbei zum Dry Gulch
Campground. Es war heiß, spät und Wochenende. Der Platz voll. Voller
Verzweiflung jemanden angesprochen und - hurra- die haben Platz für uns
gemacht. Zusätzlich bekamen wir noch Steak, Hühnchen und gebackene
Kartoffeln. Ich kann es heute noch nicht fassen, wie nett die Leute sind.
23.07.00 Invermere - Radium Hot Springs - Kootenay NP (National Park) -Banff NP
Regen. Frühstück im Zelt. Invermere angesehen. Toller Blick mit den
Sanddünen, dem See und dem Gebirge drumrum. Über Radium Hot Springs in den
Kootenay NP. Sofort Regenkombis angezogen. Bis Mittag hats genieselt. 1
1/2 Std. Pause auf dem Dolly Varden Rastplatz bei Sonne und blauem Himmel.
Weiter im Regen zum Banff NP, Lake Louise. Bei The Crossing hatten wir die
Faxen dicke und haben uns ein Motelzimmer genommen. Incl. Whirlpool und
Sauna. Da konnten wir die kalten Knochen wieder aufwärmen. Anschließend in
den Pub gestolpert und kanadisches Bier vernichtet.
24.07.00 Jasper NP - Edmonton
Der Morgen war kalt, aber trocken. Wunderbar zum Fahren. Sunwapta Falls
und Athabacsa River Falls angesehen. Über # 19A (tolle, kleine Straße) zur
Whistler Tramway Station gefahren. Von dort gibts einen Superausblick.
Kraft gesammelt für 370 km, meist langweilige Straße, nach Edmonton. Nach
zweimal fragen auch das Haus von unseren Verwandten gefunden und wir
wurden herzlich empfangen.
25.07.00 - 28.07.00 Edmonton - Frankfurt - Calberlah
Die Verwandten belegten uns mit Beschlag. Shoppen gehen (West Edmonton
Mall, 800 Geschäfte unter einem Dach, incl. Delfinshow, Eislauffläche,
Vergnügungspark, Wellenschwimmband und und und), wandern im Stadtpark,
Poolparty. Trotzdem Zeit für ein paar Reparaturen, z.B. Kofferträger
schweißen, Hinterradlager ........... genommen. Dann die Bikes
schlaffertig gemacht und nun warten sie unter Decken auf das nächste Jahr.
Nach fünf schönen Wochen kamen wir im strömenden Regen wieder in Deutschland an.